Wie beurteilen Sie die finanzielle Lage Ihres Unternehmens?
Die Jahresabschluss- oder auch Bilanzanalyse dient als zentrales Instrument zur Beurteilung der finanziellen Lage von Unternehmen. Finanzanalysen können dabei entweder intern, durch das Unternehmen selbst oder durch externe Personen durchgeführt werden. Zur Kategorie der externen Finanzanalyse zählt vor allem die Jahresabschlussanalyse. Der Informationsgehalt dieser Analysen ist dabei stark abhängig von der Machtposition des jeweiligen Personenkreises oder der Institution, welche die Datengrundlage für weitere Schritte des Analyseprozess liefern. Vor allem Ratingagenturen spielen eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Marktes mit detaillierten Unternehmensinformationen.
So lässt sich der Adressatenkreis des Jahresabschlusses sowohl nach internen, wie auch externen Interessengruppen unterscheiden. Für die Geschäftsleitung, die nachfolgenden Führungsebenen und die hierarchischen Strukturen von etwaigen Tochtergesellschaften, erfüllt der Jahresabschluss nicht nur eine Informationsfunktion, sondern gleichzeitig die Funktionen der Kontrolle und Steuerung sowie der Umsetzung von Publizitätspflichten. Zu den externen Interessenten des Jahresabschlusses zählen neben Gläubigern, Anteilseignern, Kontrollinstanzen, Arbeitnehmern und Lieferanten allen voran auch Konkurrenzunternehmen. Für diese Interessensgruppen stehen insbesondere die Kontroll- und Informationsfunktion des Jahresabschlusses im Vordergrund.
Im Rahmen der Bilanzanalyse werden Unternehmensinformationen mit Hilfe von Kennzahlen, Kennzahlensystemen oder anderen Methoden aufbereitet (Verdichtung) und ausgewertet. Dabei verfolgt die Bilanzanalyse das Ziel, ein möglichst realitätsgetreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens zu zeichnen. Kurzum geht es um die Durchsicht und Auswertung sowohl des Jahresabschluss, als auch des Lageberichts zum Zweck der Informationsgewinnung (Küting/Weber, 2015).
Die Aufbereitung von Informationen erfolgt dabei durch eine Neuordnung der ansonsten unüberschaubaren Informationsfülle (Küting/Weber, 2015). Zu diesem Zweck wird das Zahlenmaterial im Hinblick auf die jeweiligen bilanziellen Informationsziele aufbereitet. Hierfür ist eine systematische Übertragung von Bilanz- und Erfolgszahlen in einen sachgerechten Bilanzauswertungsbogen unabdingbar (Küting/Weber, 2015). Anschließend wird das Zahlenmaterial strukturiert, sprich durch Prozent- oder andere Kennzahlen ergänzt (Küting/Weber, 2015). Bei einer Bilanzanalyse steht folglich die Beurteilung von Unternehmen anhand von Informationen, die durch die Aufgliederung und Aufbereitung von Jahresabschlüssen in deren Einzelelemente sowie sachlogisch zusammenhängende Komponenten und Relationen gewonnen werden im Vordergrund (Küting/Weber, 2015).
Während bei der Bilanzanalyse die Informationsvermittlung im Zentrum des Interesses steht, erhebt die Auswertung weitaus höhere Ansprüche. Denn hier wird versucht solche Informationen zu gewinnen, die nicht ohne Weiteres aus dem Jahresabschluss oder sonstigen Quellen entnommen werden können (Küting/Weber, 2015). Demnach kommt an dieser Stelle ein Auswertungskanon zum Einsatz, der zugleich mit entsprechenden Maßnahmen eng verzahnt ist:
Abbildung 1: Auswertungsinstrumente der Bilanzanalyse,
vgl. Kütting/Weber (2015), S. 5
Damit wird deutlich, dass die Bilanzanalyse ein wichtiges Werkzeug bei der Auswertung von Unternehmensdaten darstellt. Sollten Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, sprechen Sie uns gerne an. Unsere Experten helfen Ihnen gerne weiter. Besuchen Sie auch unsere Homepage unter www.idea-bf.de und unseren Online-Shop unter idea-bf (elopage.com), in dem Sie u.a. praxisrelevante Online-Kurse und eBooks finden.
Quellen:
Küting/Weber (2015): Die Bilanzanalyse, Beurteilung von Jahresabschlüssen nach HGB und IFRS, 11. überarbeitete Auflage , Schäffer-Poeschel Verlag.
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