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  • AutorenbildDr. Stefan Stöckl

Internationale Unternehmensbewertung

Aktualisiert: 18. Juli 2023


Im Zuge der Globalisierung haben internationale Unternehmensbewertungen bzw. Unternehmensbewertungen im internationalen Kontext erheblich an Bedeutung gewonnen.


Dabei wird unter Internationaler Unternehmensbewertung die Wertermittlung von ganzen Unternehmen oder Unternehmensanteilen unter besonderer Berücksichtigung ausländischer Märkte verstanden.


Typische Anlässe einer internationalen Unternehmensbewertung sind dabei unter anderem (Liste ist nicht abschließend):


  1. Kauf oder Verkauf von Unternehmen im Ausland

  2. Werthaltigkeitsprüfung (sogenannter Impairment Test)

  3. Grenzüberschreitende Bildung von Joint Ventures

  4. Expansion / Schrumpfung / Liquidation einer Beteiligung im Ausland

  5. Steuerliche Bewertung

  6. Kaufpreisallokation (sogenannte Purchase Price Allocation)

Grundsätzlich müssen im Rahmen einer internationalen Unternehmensbewertung, insbesondere auf Grenz (frontier markets)- und Schwellenmärkten (emerging markets), weitaus mehr Risiken im Vergleich zu Unternehmensbewertungen auf entwickelten Märkten (developed markets) beachtet werden. Je nach Marktrisiko können entwickelte Märkte (niedriges bis sehr niedriges Marktrisiko), Schwellenmärkte (mittleres Marktrisiko) und Grenzmärkte (sehr hohes Marktrisiko) unterschieden werden.


Als Marktrisiken können hierbei unter anderem Länder- und Transferrisiken genannt werden. Ferner liegen Besonderheiten der internationalen Unternehmensbewertung in der internationalen Rechnungslegung (bspw. IFRS oder US-GAAP), in der internationalen Besteuerung oder in Währungsunterschieden sowie Wechselkursschwankungen.


Neben gängigen Bewertungsverfahren, wie beispielsweise dem Capital Asset Pricing Model (CAPM), werden in der internationalen Bewertung spezielle Ansätze wie beispielsweise das globale (GCAPM), (traditionelle) lokale oder internationale CAPM (ICAPM), das Godfrey-Espinosa-Modell, das Goldman-Sachs-Modell, das Damodaran-Modell und das Salomon-Smith-Barney-Modell sowie nicht-CAPM-basierte Modelle eingesetzt.


Das globale CAPM (GCAPM) beinhaltet als einzigen Risikofaktor die globale Marktrisikoprämie und das internationale CAPM (ICAPM) beinhaltet als zusätzlichen Risikofaktor einen vermögensgewichteten Fremdwährungsindex. Bei den anderen aufgezählten Verfahren handelt es sich um sogenannte hybride CAPM-Modelle. In der Praxis werden die CAPM-basierten-Verfahren aufgrund der einfacheren Datenbeschaffung den nicht-CAPM-basierten Modellen vorgezogen, da das CAPM typischerweise eine weitere Verbreitung aufweist.


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