Die Führungsaufgabe der Zukunft
Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur unsere Arbeitsprozesse, sondern läutet gleichzeitig eine neue Ära der Unternehmensführung ein. Veränderte Rahmenbedingungen verlangen unter anderem ein Umdenken im Bereich der Rekrutierung und Führung von Mitarbeitern.
Lang vorbei sind die Zeiten des analogen Arbeitens mit Stift und Papier. Damit steigt gleichzeitig die Gefahr, dass ein Großteil der Aufgaben für die bisher Menschen notwendig waren, zukünftig durch Maschinen ersetzt werden können. Diese Entwicklungen führen nicht nur zu einem veränderten Anforderungsprofil von Mitarbeitern, sondern stellen gleichzeitig erhöhte Anforderungen an die Führungsaufgabe von Unternehmen.
Zu den Branchen mit einem erhöhten Automatisierungsrisiko zählen laut Studien (Frey und Osborne, 2013) vor allem die Logistik-, Produktions- und Transportindustrie, aber auch allgemeine Verwaltungstätigkeiten unterliegen einem erhöhten Risiko. Allein in Deutschland sind laut neuester Analysen (Brzeski und Burk, 2015) 18 Mio. Arbeitsplätze bedroht. Demnach wären fast
59 % aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse vom digitalen Wandel betroffen. Doch wie können Unternehmen diesen Beschäftigungseffekten rechtzeitig entgegenwirken?
Um eine passende Antwort auf diese Frage liefern zu können, sollte man zunächst das Wirkungsfeld näher betrachten, indem sich diese Veränderungen schlussendlich abspielen. Demzufolge steigt die Nachfrage nach einem neuen Mitarbeitertypus. Der Mitarbeiter 4.0 ist nicht nur selbstständig, kreativ und flexibel, sondern vor allem mit den notwendigen technischen Kompetenzen ausgestattet, die im Zeitalter der Digitalisierung unabdingbar sind. Schlagworte wie New Work oder Arbeit 4.0, spiegeln dabei den fortschreitenden Wandel der Arbeitswelt treffend wieder. Damit bildet das Thema Fachkräftemangel das Zentrum zahlreicher Leadership-Debatten. Die bestehende Belegschaft für diese neuen Aufgabenbereiche zu qualifizieren, wird demnach kaum ausreichen, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens langfristig zu sichern. Demnach müssen junge, gut ausgebildete Fachkräfte eingestellt werden, die einen anderen Führungsstil erwarten, als die Stammbelegschaft.
In diesem Spannungsfeld der Digital Leadership befinden sich zahlreiche Unternehmen, allen voran der Mittelstand. Um die Transformation vom anlogen zum digitalen Unternehmen erfolgreich durchlaufen zu können, müssen Führungsstile entwickelt werden, die dieser neuen Generation von Mitarbeitern gerecht werden können.
Quellen:
Brzeski,C., Burk, I.: Die Roboter kommen- Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt (2015). www.ing-diba.de/pdf/ueber-uns/presse/publikationen/ing-diba-economic-research-die-roboter-kommen.pdf (2015). Zugegriffen: 23.03.2022
Frey, C. B., Osborne, M.A.: The future of employment: how susceptible are jobs to computerisation, Working Paper Oxford Martin School (17.09.2013) https://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf Zugegriffen: 23.03.2022
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